Welche Lektion können wir lernen?”Amazon-backed health care company will shut down”

Amazon-Gesundheitsunternehmen gescheitert

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Eigentlich klang alles sehr vielversprechend

Im Jahre 2018 in Boston beschlossen drei supererfolgreiche Unternehmen, ihre Kräfte zu bündeln und sich zusammen zu tun. Es handelte sich um
– eines der wertvollsten Unternehmen der Welt (Amazon)
– eine legendäre Investmentfirma (Berkshire Hathaway)
– die größte US-Bank (JPMorgan Chase).
Die Firmen starteten mit viel Fanfare eine gemeinsame Healthcare Company, nämlich das Joint Venture mit dem klangvollen Namen “Haven”, zu Deutsch “Zuflucht”.

Das ambitionierte Ziel

Das ehrgeizige Ziel war, ein zukunftsweisendes System aufzubauen, welches die medizinische Versorgung der Firmen-Mitarbeiter und möglicherweise auch der gesamten US-Bevölkerung effektiver gestalten sollte.

Das unerwartete Ende

Überraschenderweise verkündete das Unternehmen drei Jahre nach dem Start in dürren Worten das Ende des gemeinsames Gesundheits-Unternehmens: “Haven wird seine unabhängige Tätigkeit Ende Februar 2021 beenden”.

Im Klartext: Das hoffnungsvoll begonnene Unternehmen ist kläglich gescheitert – vermutlich zur Schadenfreude der anderen Player in der wettbewerbsintensiven Healthcare-Branche.

Wie konnte das passieren?

Wenn drei clevere, finanzstarke, renommierte Unternehmen ein vielversprechendes Joint Venture gegen die Wand fahren, fragt man sich natürlich: Was ist schiefgelaufen? Woran haben sich die drei Business-Titanen die Zähne ausgebissen?

Die aktuelle Webseite https://havenhealthcare.com beschränkt sich auf einen Abschnitt, der wohlformuliert, aber vage ist. Die exakten Umstände sind also nicht bekannt gegeben worden – es sind aber genügend Insider-Informationen nach draußen gedrungen, um die drei wahrscheinlichen Hauptgründe zu beleuchten.

1) Leadership-Probleme

Es gab einen CEO mit wenig Führungserfahrung sowie Richtungs-Konflikte und unerwartete Wechsel in der Vorstandsriege. Gute Leute konnten nicht an Bord gehalten werden. Man fühlt sich an das Sprichwort erinnert “Der Fisch stinkt vom Kopf”.

2) Mangelnde Marktkenntnis

Die Firmen unterschätzten, wie komplex das ineinander verwobene System aus Ärzten, Apothekern, Versicherern, Patienten, Pharma-Firmen und den zahlreichen anderen Playern ist – und wie viele Widerstände, Fallstricke und geheime Spielregeln auf unerfahrene Player lauern.

3) Mangelnde interne Kooperation

Alle drei Firmen haben eigene Projekte mit ihren eigenen Mitarbeitern durchgeführt, statt interdisziplinäre Teams mit gemeinsamen “Wir-Gefühl” und Spielgeist zu etablieren. Mit anderen Worten: Statt Synergien zu heben, hat letztlich jeder für sich gearbeitet.

Fazit

Egal wie viel Geld Firmen mitbringen: Wenn diese unsere Branche nicht verstehen, sollten sie besser die Finger davonlassen.

Anmerkung:
Wie die Ereignisse die weiteren Amazon-Gesundheitsprojekte beeinflussen, ist unklar. Die im November 2020 gestartete Online-Apotheke “Pharmacy” soll auf jeden Fall weiter vorangetrieben werden.

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